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2. Tag, Reykjavík

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Copyright © 2003 Dieter Graser

Freitag, 18. Juli 2003


Wache um halb acht auf und krieche aus dem Zelt. Es herrscht ruhiges und feundliches Wetter. Der Zeltplatz sieht eigentlich aus wie immer. Aber halt, da stehen neue Leihräder! Endlich sind die alten Böcke ersetzt worden - wurde auch Zeit! Miete mir gleich eines für den ganzen Tag und fahre erst mal zum nahen Supermark Frühstück einkaufen. Vor dem Büro des Zeltplatzes gibt es eine Ablage für übrigen Brennstoff und nicht ganz geleerte Gaskartuschen. Eine gute Einrichtung! Da ich morgen den Flieger nach Egilstašir nehmen werde und kein Gas mitnehmen darf, finde ich hier eine Kartusche die mich über die Mahlzeiten des heutigen Tages bringen wird. Frühstück zusammen mit einem Paar aus Belgien und drei jungen Deutschen an einem der Tische vor dem Zeltplatzbüro.

Tjaldstęši
Bei schönstem Sommerwetter die vertraute Strecke zum Büro der Landsbjörg (Rettungsgesellschaft) geradelt, aber nur um dort ein Schild vorzufinden, daß das Büro zum Skógarhlíš 14 verlegt worden ist. Also gut, dann erst mal beim Feršafélag Íslands vorbeigeschaut und meinen Mitgliedsausweis abgeholt, Karten gekauft und mit den Angestelleten gequatscht. Im Sportgeschäft Útilíf im Einkaufszentrum Glęsibęr ein Mückennetz (jedes Jahr will ich mir eins kaufen und jedesmal vergesse ich es), einen vergessenen Karabiner und Gaskartuschen erstanden. Das Gas, für 500 Kr. die Kartusche, hätte ich überall anders billiger bekommen - sei's drum. Im Supermarkt nebenan noch mit Haršfiskur (Trockenfisch), Swiss Miss (Instant Kakaopulver) und Brot meine Lebensmittelvorräte ergänzt. Zurück am Zelt meine Futterpackete fertig gepackt und dann zum BSÍ, dem zentralen Busbahnhof geradelt und sie auf die Reise zu den Kverkfjöll und nach Heršubreišarlindir gebracht. Im Restaurant Flótt og Gott Lammbraten gegessen. Wer weiß, wann ich so was wieder bekomme.

Radle in kurzen Hosen und im T-Shirt durch Reykjavík - keine Wolke am Himmel. Finde schließlich das Landsbjörg Büro in dem Neubau der Feuerwehr. Hinterlege meinen Routenplan und der Angestellte Atli gibt meine Daten in den Computer ein und wir sprechen die Route kurz durch. Ich soll an der Kverkfjöll-Hütte Sirra von ihm grüßen. So, wie er sie mir beschreibt, sollte sie nicht zu übersehen sein: "... she has long red hair". Verspreche ganz selbstlos den Gruß auszurichten.

Am Rückweg schaue ich noch im Büro von Útivíst, dem zweiten Wanderverein in Island, vorbei. Ich such dort nach Infos über den Strútsstígur, den ich letztes Jahr gemacht habe. Die Angestellte hat sich riesig über mein Lob der Hütten auf dem Strútsstígur gefreut - sie hat selbst beim Umbau mitgearbeitet.

Um 16:00 Uhr dann mein schon traditioneller Besuch im Schwimmbad wenn alle Vorbereitungen und Besorgungen abgeschlossen sind. An einem Hochsommertag wie diesem ist es dort so voll wie ich es noch nie gesehen habe. Auffallend viele hübsche Mädchen heute :-) Aber irgendwie haben die Hot-Pots heute wenig Reiz auch das Schwimmbecken ist nicht erfrischend - es ist einfach zu warm heute! Wenigstens kann man kalt duschen. Am Zeltplatz Abendessen an einem Tisch mit einem französischen Paar aus der Vendée. Lange gequatscht. Durch den wolkenlosen Himmel ist es so hell, daß selbst ich, als alter Hase, bei einem Blick auf die Uhr überrascht bin, daß es schon 23:00 Uhr ist.


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