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14. Tag, Siguršarskáli

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Copyright © 2003 Dieter Graser

Mittwoch, 30. Juli 2003


Lege wie vorgesehen einen weiteren Ruhetag ein. Am Vormittag mit Materialpflege und Wäsche. Auf dem Nachbargrünstreifen machen sich die Ungarn zum großen Aufbruch fertig. Bei ihren Tempo werden sie sicher wieder nicht vor Mittag wegkommen und in den Langafönn werden sie am Nachmittag durch a ufgweichten Schnee stapfen dürfen. Attila sieht das auch so und zuckt mit den Schultern - schneller geht's halt nicht.

Aufbruch
Die Ungarn montieren ihre zerlegbaren Plastikkinderschlitten und binden sie auf die Rucksäcke. Jeder der Rucksäcke hat schon weit über 30 kg, also wandert ein großer Karton mit Dosen und Lebensmitteln zu den Hüttenmädels hinüber. Elisabet, die Hüttenwartin, bietet ihnen an die Rucksäcke mit ihrem Suzuki zum Parkplatz am Fuß des Gletschers zu fahren. Das spart wenigstens die erste Stunde Schlepperei und Kraft, die sie dann für die folgenden 1000 Höhenmeter Anstieg brauchen werden. Sie wird zwei Fuhren machen müssen.

Lissi & Sirra
Das Verladen der Rucksäcke in den kleinen Suzuki erweist sich als gar nicht so einfach. Die Aktion wird ausgiebigst photographisch dokumentiert. Grinsend weise ich einen der Laszlós - oder ist es einer der Péters? - darauf hin, daß er nicht die abenteuerlich aus der Hecktür ragenden Rucksäcke im Focus hat, sondern dauernd die hübsche Fahrerin. Er verdreht entschuldigend die Augen zum Himmel und ich bemühe mich der Form halber selbst, wenigstens bei zwei Bildern des Films, die Rucksäcke mit auf's Bild zu bekommen. Nun gut, das Voranstehende mag etwas übertrieben dargestellt sein, aber nur leicht! Schließlich machen die Fünf sich von Gepäck noch unbelastet auf den Weg.

Lissi
Mache mir ein Suppe zum Mittagessen und bringe dann meine Aufzeichnungen auf den aktuellen Stand. Am Abend kommen noch zwei Busse. Eine Gruppe von Franzosen von Nouvelle Frontière und Isländer, die in der Hütte übernachten. Die Isländer nehmen die Hüttenküche voll in Beschlag und und bereiten eine Lammkeule zu. Kann diese Marter nicht ertragen und koche mir im Zelt meine traditionellen "Abend-vor-dem-Aufbruch-Spaghettis" zum Kohlehydrate bunkern. Der Wind hat am Spätnachmittag auf Südost gedreht und das schöne Wetter ist zusammengebrochen. Regen und starke Leeböen. Wie wird es den Ungarn ergangen sein? Der Anstieg mit vollem Gepäck ist ein Kraftakt und der Wetterumschwung wird sie dort oben schon viel früher getroffen haben, als er hier unten spürbar wurde. (Später erfuhr ich daß ihr Anstieg tatsächlich sehr anstrengend war. In Nebel und Sturm hatten sie Schwierigkeiten die Hütte zu finden. Das Wetter hielt sie dann noch einen Tag und die folgende Nacht in der im Sturm ächzenden Hütte fest.)


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