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Dank Lärmstop in den Ohren gut geschlafen. Hätte sie allerdings stecken lassen solllen, denn die
Horden brechen schon um 7:00 Uhr wieder auf. Dabei hätte ich heute so schön ausschlafen könnnen!
Lese wieder in Sofies Welt und bringe schließlich das letzte Kapitel hinter mich. War eine nette
und unterhaltsame Lektüre. Spätes Frühstück und langsam zusammengepackt.
Um 14:00 Uhr soll der Bus kommen, schadet nichts, wenn alles ausreichend vorher bereitsteht. Unterhalte mich
noch länger mmit Marinó und muß den Marmorkuchen probieren den Hilma gestern gebacken hat.
Die ersten Touristenbusse treffen ein. Es ist mal wieder so ein Tag - ein paar morgendliche Wolken
um den Tungnafell haben sich verzogen und die Sonne brennt herunter, daß etliche Picknickgäste
einen Platz im Schatten suchen. Dann bringt Marinó die schlechte Nachricht: der Hochlandbus ist mit
einer Panne bei Versalir liegengeblieben und es wird wohl 3 - 4 Stunden dauern bis ein
Ersatzfahrzeug dort eintrifft. Damit fällt das abendliche Bad in Akureyri aus, heute komme ich nur
bis Fosshóll an Gošafoss. Aber was solls, es eilt ja nicht. Fläze mich auf der Westseite der Hütte in
die Sonne und schreibe ein wenig an den Aufzeichnungen. Als ich schon langsam zu köcheln anfange
kommt Marinó, holt ein 0,5 l Dose Tuborg aus dem Naturkühlschrank und meint "that is the best for
sitting in the sun". Ich bin platt. Das Bier ist eiskalt und schmeckt wie es besser nicht schmecken
kann. Ich lehne an der warmen Hüttenwand hab den Hofsjökull als Panorama direkt gegenüber und
zische ein Bierchen! Nicht der schlechteste Moment.
So gegen 16:00 Uhr mache ich mich bereit, denn ich vermute, daß der Bus nicht allzulange
herumtrödeln wird wenn er denn mal kommt. Eine halbe Stunde später trifft er auch wirklich ein und
macht nur einen kurzen Stop. Es sind nur etwa 10 Fahrgäste im Bus und eine obligatorische Führerin gibt
gelegentlich ein paar magere Erklärungen zum Besten. In der Reihe hinter mir sitzt ein
Resieführerautor auf "Revisionsfahrt". Hat mich schon immer interessiert wie die "Profis" arbeiten.
Die Piste ist in einem recht guten Zustand und wir kommen zügig voran. Die Sicht nach Osten zu
Heršubreiš, Askja, Snęfell (!) und Kverkfjöll ist klar und außergewöhnlich gut. Den Aldeyrarfoss
passieren wir ohne Erwähnung und Stop. Na ja, wir sind gut 2 Stunden zu spät dran und die
Fahrgäste, die ihn vermissen kennen ihn schon. Ankunft in Fosshóll um 20:30 Uhr. Mein Bus ist
natürlich schon längst weg. Ich stelle mich 20 Minuten lang an die Straße, aber es kommt nur ein
einziges Auto vorbei. Gehe zur Tankstelle zurück und studiere die ausgehängten Fahrpläne. Sieh da,
es gibt noch einen Bus Akureyri - Húsafell - Akureyri und der soll um 21:00 Uhr hier vorbeikommen. Ich
schaue auf die Uhr und im selben Moment fährt auch schon der Kleinbus vor. Glück gehabt! Eine
deiviertel Stunde später bin ich in Akureyri und gehe zum Zeltplatz hinauf. Wie immer viel Betrieb
dort.
Am nächsten Tag habe ich genügend Zeit um durch die Stadt zu bummeln, einen Überfall auf eine Bäckerei zu unternehmen und um in Dęli anzurufen. Lene sagt mir, Óskar und Maria seinen in der Stadt um den den gutrn alten Nissan Patrol der Arbeitsgruppe Island der Uni Innsbruck durch den Zoll zu lotsen. Akureyri ist zwar nicht besonders groß, aber immerhin die zweitgrößte Stadt Islands. Zufällig komme ich an Óskars altem Volvo (erkenntlich am rustikalen Erhaltungszustand), vorbei der treu vor einer abgelaufenen Parkuhr steht. Da kann Herrchen wohl nicht weit sein. Allerdings naht erst einmal das Auge des Gestezes in Form der kommunalen Parkplatzkontrolle. Ich werfe ein paar Kronen ein. Kurze Zeit später schießt auch schon Maria um eine Ecke um
Geld nachzuwerfen, denn die Zollformalitäten ziehen sich in die Länge. Das unverhoffte Wiedersehen verschafft mir dann eine angenehme Fahrt nach Dalvík und ins Skišadalur wo ich noch einige Tage Gast bei den Innsbrucker Geographen in Žverá und bei Lene und Óskar auf Dęli bin.
Donnerstag, 05. August 1999
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