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Hrafnsfjörður
Gegen 17:00 Uhr höre ich draussen, ganz in der Nähe des Zeltes Stimmen und Schritte. Ich rufe ein "Hallo" zur Begrüßung nach
draussen. Bis ich die Stiefel anhabe sind sie schon weiter. Ich sehe gerade noch, wie die zwei Trekker, die gestern an
der Grunnavík an Land gingen, hinter einem Hügel verschwinden. Zwei drahtige Burschen, die es wohl eilig haben. Gehe noch etwas
am Strand spazieren. Auffallend wie stark der Wasserstand gefallen ist. Also ist zu Zeit gegen Abend Ebbe. Leider finde ich
zu wenig Miesmuscheln für eine Mahlzeit (hätte ich noch gewartet bis zum Tiefststand, dann hätte ich sie wohl zu tausenden
gefunden). Überall wächst Rosenwurz, meine Lieblungspflanze. Kein Wunder Schafe gibt es hier seit 70 Jahren nicht mehr und
Rosenwurz ist ihre Leibspeise.
Zum Abendessen gibt es eine Tütensuppe. Um 20:00 Uhr regnet es wieder. Morgen muss ich schauen, dass ich weiter komme, sonst
fliegt mir der Zeitplan um die Ohren. Andererseits - wen kümmert's?
Keine entscheidende Wetterverbesserung. Vielleicht etwas weniger Wind. Habe Kopfschmerzen. Die Erkältung drückt auf die
Stirnhöhlen. Versuche möglichst lange zu schlafen. Lese "Die Musterschüler" zu Ende. Noch lauwarmer Tee von gestern und zwei
Müsliriegel zum Frühstück. Im Laufe des Tages lässt der Ostwind nach und die Schauer werden weniger. Hoffnung auf morgen.
Inspiziere die Toilette im Dreieckshäuschen. Der Sitz ist mit dem Holz nach unten durchgebrochen. Benutzung wohl auf eigene
Gefahr. Trage mich noch im Gästebuch der Hütte ein. Werde heute noch hierbleiben und mich auskurieren.