9. Tag, Hornsá - Hornvík

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Dieter Graser © 2014

Sonntag, 11. Juli 2010


Treibholz

Gegen 8:00 Uhr ist der Himmel bedeckt. Zumindest hat eine niedere Wolkendecke die Berge auf der anderen Seite der Bucht geköpft. Döse noch etwas und frühstücke dann ganz in Ruhe. Entgegen dem ersten Eindruck bessert sich das Wetter. Die Wolken hängen nur noch als Fetzen an den Bergen und die Sonne scheint auf das Zelt. Habe keine Eile. Heute geht es nur auf die andere Seite der Bucht zum offiziellen Zeltplatz von Hornvík. Das sind vielleicht 6 - 7 km, je nach dem wie und wo das Hafnarós zu furten ist.




im Gras




Kratz, kratz




ganz Fuchs

Der Weg den Strand entlang ist abwechslungsreich und schön. Teilweise erleichtern ausgelegte, große, flache Steine sumpfige Stellen. Etwa bei den Felsen Skipaklettur kommt mir eine größere Gruppe Isländer mit Tagesgepäck entgegen. Also da waren mindestens zwei Elfen mit dabei!! Kurz danach sitzt ein Fuchs am Hang oberhalb des Strandes. Eine zweite Gruppe Isländer (es ist Wochenende!) hat ihn auch entdeckt. Das Tier ist zutraulich und der Führer der Gruppe füttert es mit Trockenfisch. Der Fuchs wird ausgiebig abgeknipst. Als die Gruppe abgezogen ist, kommt der Fuchs noch einmal zurück und untersucht ganz unbefangen das Strandgut zwischen den Steinen. Besonders ein Stück alter Autoreifen, oder eine alte Gummisohle, hat es ihm angetan. Ich hole noch mal das Tele heraus und es gelingen mir einige brauchbare Bilder.

Drífandisfoss

Etwas weiter kommt man an den schönen Wasserfall Drífandi (einer von mehreren gleichen Namens) und an einen auffallenden Felsen, der Steinþórs Standir genannt wird. Steinþór, so ist überliefert, lebte an der Ostseite der Bucht Hornvík auf dem Hof Horn. Eines Tages begegnete ihm an dieser Stelle ein Eisbär. Es blieb ihm nichts anderes übrig als sich schnell auf diesen Felsen zu retten, der seither seinen Namen trägt. Westlich des Drífandisfoss liegt die erste Möglichkeit das Hafnarós an der Furt Hafnarósvað zu furten. Ich gehe noch etwas weiter ins Tal hinen und quere das breite, aber nur flache Hafnarós einige hundert Meter oberhalb der Mündung der Kýrá, wo auch der Weg von der Kýrskarð herunterkommt. Die Furt ist nicht markiert, bietet aber keine große Probleme. Der Grund ist sehr weich - Quicksande sind das letzte, was man sich wünscht. Bis zum Zeltplatz Höfn ist es nur noch ein guter Kilometer über Sumpfland.


Hornvík am Abend

Auf dem Zeltplatz stehen eine gutes Dutzend Zelte die den Gruppen gehören, die mir heute begegnet sind. Etwas später treffen auch die beiden Belgier am Zeltplatz ein. Am Abend steige ich noch den Hang hinauf um ein Panorama der Hornvík aufzunehmen. Bei der Rettungshütte befinden sich drei Ruinen der verlassenen Siedlung. Mache noch einen Spaziergang über den schwarzen Sandstrand, an den sanft die Wellen plätschern. Morgen steht mit der Atlaskarð wieder ein Pass an - also werde ich etwas früher aufstehen.


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