12./13. Tag, Hveravellir

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Dieter Graser © 2006

Donnerstag, 14. Juli 2005


Traumwetter - lange ausgeschlafen bis mich die Wärme aus dem Zelt treibt. Mache am Morgen einen kleinen Photospaziergang zu den heißen Quellen und in die nähere Umgebung und döse dann noch ein wenig im sonnendurchwärmten Zelt. "Hello Dieter" weckt mich von außen eine weibliche Stimme mit unverkennbar isländischem Akzent. Zu meiner Überraschung ist es Sirra - sie war die letzten zwei Jahre Hüttenwartin auf der Siguršarskáli an den Kverkfjöll. Sie hat mit ihren Eltern einen Ausflug nach Hveravellir gemacht und mich vorhin über den Platz spazieren sehen. Stolz trägt sie ein sechs Wochen altes Baby auf dem Arm - der Grund warum sie in diesem Jahr auf keiner Hütte ist. Ein nettes Wiedersehen!

Versöhnung
Auf dem Weg zum Nachmittagsbad sehe ich am Horizont einen Konvoi von "möbelwagenartigen Gefährten" auftauchen. Ich warte noch einen Augenblick bis ich mir sicher bin, daß es wirklich Hoanomags sind - und einer in den Farben der isländischen Flagge. Eisenhardts Island-Hanomag - ich krieg mich nicht mehr! Endlich kommt es zu dem großen Showdown: der Highlander gegen den großen Hano! Im Pool schießen wir dann das "Versöhnungsphoto" und beenden die freundschaftlichen Sticheleien, die wir vor Jahren im Internet ausgetauscht haben. Gabi Bialon ist auch mit dabei und so schließt sich der Kreis der Bekannten. Das vor zwei Jahren ausgelobte Begegnungsbier muß ich alleine trinken, da die inzwischen auf 5 Hanomags angewachsene Convoi heute noch zu den Kerlingarfjöll weiterziehen will.

Freitag, 15. Juli 2005

Nachts heftiger Südwind. Einige Zelte sind während der Nacht noch abgebaut worden. Am Morgen erst alleine im Pool, dann in Gesellschaft von zwei Nürnberger Radlern. Mittagsspaziergang zur Eyvindarhellir. Am Nachmittag einsetzender Rgen. Tagebuchaufzeichnungen nachgeholt. Dann bei Bernd und Daniela zum Kaffee trinken in der Hütte - frisch Waffeln mit Zucker - hmmmm! Heute Abend werde ich ihnen eine Mousse au Choclolat machen. Die Packung hat hier mit meinen anderen Futtervorräten auf mich gewartet.

Mein Rücken hat sich deutlich gebessert. Nur Morgens, nach dem Aufstehen, ist er noch ein wenig steif und klemmt etwas. Dann spüre ich ihn kaum mehr. Hveravelir ist sicher einer meiner Lieblingsplätze, aber ich bin hier jetzt schon lange genug am rumhängen. Es ist Zeit zu entscheiden, was ich in der mir noch verbleibenden Woche bis zum Rückflug machen werde. Soll ich versuchen meine Tour fortzusetzen? Warum nicht? Ich bin zwar nicht wie geplant über den Langjökull hierhergekommen, aber ich bin trotz allem im Zeitplan. Also gut, morgen werde ich in Richtungs Arnarvatnsheiši aufbrechen - so es das Wetter zuläßt.


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